Galaxia Kriti 2015 – Über dem Libyschen Meer 2 von 3

Höhlenhaus: Hobbit-Klause mit Meerblick

RE-POST (Original vom Sommer 2015 von Jens Schnabel auf jensschnabel.de)

Anfang Mai 2015: Mein Besuch hier ist diesmal schon länger geplant, denn Rupert, Eigentümer und Vermieter der bezaubernden GALAXIA KRITI Ferienhäuser, kommt mit dem Buchen seiner Gäste kaum nach. Wir fliegen zu zweit, ich entscheide mich wieder für Heraklion als Zielflughafen (Chania würde genauso gut passen). Wir landen erst spät am Abend, sitzen erst weit nach 22:00 Uhr im Mietwagen gen Süden, nehmen zunächst westwärts die Autobahn-artige Schnellstraße Richtung RETHIMNO, um dort gen Süden abzubiegen und über SPILI zu fahren, wo wir auf einen noch geöffneten Supermarkt hoffen. Glücklicherweise finden wir den bereits in ARMENI, direkt an der Straße, die Uhr zeigt fast Elf. Perfekt, denn das heißt Ankommen für uns, die nächsten zwei Tage müssen wir nicht mehr los: Wir füllen uns die Körbe mit frischem Obst und Gemüse, alles stammt aus der Gegend, packen Yoghurt, Brot und Eier dazu, handgeschlagene Butter aus der Region wie Käse und Wein von dort, Pistazien, Mandeln, griechischen Kaffee, Dosenbier (hier schätzt Du die Aluverpackung, weil später für dich im Rucksack leicht zu tragen, auf dem kurzen, nächtens von Solarlaternchen beleuchteten Pfad vom Parkplatz bergab zum Höhlenhaus, dann wenig Volumen beanspruchend in Deinem kleinen Kühlschrank, und dort drinnen im Eisfach ruck-zuck herrlich kalt). Zwischen Kasse und Tür schlemmt jeder von uns genüsslich seine Handvoll hausgemachtes Eiskonfekt. Mit einem Lächeln nebst herzlichem „KALI NICHTA“ verabschieden uns die beiden Besitzerinnen durch den Ausgang, der von oben bis unten mit ihren liebevoll handgeschriebenen Werbeplakaten und Preisaktionen in DIN A3 behängt ist. Weg ist er, der ganze Anreisestress, schlagartig. Beim Einkaufen! Um die 30 °C kurz vor Mitternacht schmeicheln unserer Haut, der laue Wind fährt uns durch die Haare, duftet nach Wald und nach trockenen Bäumen, ganz sauber die Luft. Im Dunkeln rollen wir eine halbe Stunde später durch das um diese Zeit schon weitgehend verschlafene SPILI (der neue Supermarkt in der Seitenstraße kurz vor/nach der Apotheke hat natürlich jetzt schon zu), erreichen gut nach Mitternacht unser kleines Hobbit-Höhlen-Häuschen über dem Meer in strahlendem Mondschein. Meinen Bericht zum „Kleinen Haus“ am Hang weiter oben von 2013 findest Du HIER, den von 2017 im „Kliffhäuschen“ HIER. Und Rupert’s Seite zum Höhlenhaus HIER.

Wir schlafen unglaublich gut in unserer Luxushöhle, bei offener Tür, ein leiser Wind und eine zarte Brandung wiegen uns in die Träume. Am Morgen darauf steigt langsam die Sonne, hüllt alles um uns in die schönsten Töne von Rosa bis Violett, bis sie dann voll am Himmel steht.

Wie schon im kleinen Häuschen, hangauf mehrere Hundert Meter schräg über uns, leuchten auf der Meeresbühne vor uns die beiden Paximadia-Inseln, in antiker Zeit Leto gewidmet, die Zeus die Zwillinge Artemis und Apollon gebar.

Wir wandern den Weg zum Höhlenhaus ein Stück zurück, um unsere Bleibe erstmals bei Tageslicht in Augenschein zu nehmen: Gut getarnt schmiegt sich die Außenterrasse an den Felsen, der das Innen zu jeder Jahreszeit ausgleichend temperiert. Die Terrasse fällt in begrünten Stufen ab Richtung Meer, bis sie dann weiter unten in einen Steilabbruch übergeht, der sich wahrscheinlich prima eignet, um von der Klippe ins Meer zu springen.

Über dem Eingangsbereich der Höhle lässt ein transparentes Welldach die Morgensonne herein. Die bringt Dein Moskitonetz zum Leuchten, weckt Dich behutsam und macht Dir Lust auf den Morgenkaffee.

Dann trifft Dich die nächste Sensation unvermittelt, vom Kaffee angestoßen, sobald Du den Deckel aufklappst und Platz nimmst auf Deinem Thron. Lässt die Hose herunter und sitzt in einem nach vorn offenen Bambushäuschen vor sensationellem Frischluft-Panorama, während Dein Bauch sich entspannt entleert. Zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig für uns beide zunächst, doch das Vergnügen legt zu mit der Zeit.

Zwischen Bambusörtchen und Höhlenhaus lockt zu jeder Tageszeit die Freiluftdusche. Am Morgen genießt Du noch für ein paar Minuten nachtkühles Wasser, das wenig später dem von der Sonne erwärmten weicht, in der schwarzen Sonne-tankenden Leitung, die sich unter freiem Himmel vom Haupthaus hangabwärts zu uns herunter schlängelt.